Florence Knoll für Knoll. Chauffeuse. 1970er Jahre. LS5424886G

Florence Knoll für Knoll.
Chauffeuse aus puderfarbenem Stoff mit verchromtem Metallgestell in quadratischer Form.
Amerikanische Arbeit aus den 1970er Jahren.
Maße: H 70 x B 60 x T 70 cm.
Referenz: LS5424886G
Hans Knoll, Sohn von Walter Knoll, einem deutschen Möbelhersteller, gründete 1937 in New York die Hans G. Knoll Furniture Company. 1941 entwarf er zusammen mit Jens Risom eine Reihe moderner Möbel, die unter anderem aus Gurten von Militärüberschüssen hergestellt wurden. 1943 stellte er Florence Schust ein, nachdem sie an der Cranbrook Academy und der Architectural Assocation in London studiert und Mies van der Rohe, Marcel Breuer und Walter Gropius kennengelernt hatte. Sie entwickelte den eher skandinavischen Stil des Unternehmens zum Internationalen Stil mit moderneren Materialien und Formen weiter.
1946 heirateten Florence und Hans und gründeten die Knoll Associates, wo sie moderne Möbel mit skulpturalen Formen entwickelten, die von bekannten Designern wie Eero Saarinen, Isamu Noguchi und Harry Bertoia entworfen wurden. Im Jahr 1948 erwarb das Unternehmen die Produktionsrechte für die Modelle von Mies van der Rohe. In den 1950er Jahren wurde die visuelle Identität der Marke dank der Zusammenarbeit zwischen Florence Knoll und dem Grafikdesigner Herbert Matter vollständig ausgearbeitet.
1955 starb Hans Knoll, aber das Unternehmen war dank Florence Knoll weiterhin sehr erfolgreich. Sie arbeitete sehr viel mit dem Raum und der Integration ihrer Möbel in die Orte, an denen sie sich befanden. Dank ihres Scharfsinns und ihres ausgeprägten Sinns für Harmonie gelingt es ihr, Formen, Farben und Materialien perfekt miteinander zu verbinden.
Sie trat 1965 zurück und überließ das Unternehmen Cornell Dechert. Das Unternehmen durchläuft Veränderungen insbesondere in der visuellen Identität, die ab 1967 dank Massimo Vignelli grafischer und farbenfroher wird. In den 1970er und 1980er Jahren gingen die Umsätze des Unternehmens zurück, was zu großen finanziellen Schwierigkeiten führte.
In den 1990er Jahren wurde das Unternehmen schließlich aufgekauft und in Knoll Group umbenannt. Mit originellen Entwürfen von zeitgenössischen Designern wie Frank Gehry oder der Neuauflage alter Kollektionen wie der Krefeld-Kollektion von Mies van der Rohe oder den Sitzmöbeln von Harry Bertoia kehrte das Unternehmen allmählich wieder ins Rampenlicht zurück.
Heute produziert die Firma Knoll sowohl neue Kreationen als auch Neuauflagen, immer mit dem für das Unternehmen charakteristischen Stil: modern, schlicht und elegant.
Quellen:
A. BONY, Les années 50, Éditions du Regard, 1982, S. 194.
C.&P. FIELL, Design des 20. Jahrhunderts, Taschen Bibliotheca Universalis, 2018.
P. KJELLBERG, Le mobilier du XXe siècle, dictionnaire des créateurs, Paris, Les éditions de l'amateur, 2000, S. 345-346.
LUTZ Brian, Knoll Le design moderniste, Paris, éd. Chêne, 2010, S. 160

Ref: D54EC8ODIH