Peru, Chimú-Kultur (1000 - 1470 n. Chr.), Große anthropomorphe Vase aus glasierter Keramik

Peru, Chimú-Kultur (1000 - 1470 n. Chr.), Große anthropomorphe Vase aus glasierter Keramik

Peru
Chimú-Kultur (1000 - 1470 n. Chr.)
Glasierte Keramik
27 x 16 cm
Oberflächenabrieb / Restaurierungen am Bauch.
Ehemalige Privatsammlung

Da das Stück eine leicht konvexe Basis aufweist, wäre ein Sockel zu erwägen.

Bedeutende anthropomorphe Vase aus schwarz glasierter Keramik, die einen Würdenträger darstellt. Der Hals ist mit einem rechteckigen Gesicht modelliert, das durch kaffeebohnenförmige Augen und eine spitze Nase gekennzeichnet ist, die einen kleinen Mund überragt. Die Ohren sind übergroß und der Hals ist mit einer Halskette geschmückt, die Arme sind verkümmert und angewinkelt und befinden sich auf dem oberen Teil der Schale. Der Bauch ist mit horizontalen und vertikalen Linien durchzogen, die eine Reihe von kleinen Quadraten bilden, in denen kleine linsenförmige Muster erscheinen. Der untere Teil des Pansens ist glatt gelassen.

Die Chimú-Kultur entwickelte sich an der Pazifikküste Perus als Nachfolger der glanzvollen Mochica-Zivilisation. Ihre Hauptstadt war Chanchàn (in der Nähe des heutigen Trujillo), eine große, aus Adobe gebaute Stadt und eines der wichtigsten städtischen Zentren Mesoamerikas. Die Hauptstadt fiel um das Jahr 1470 unter die Herrschaft des Inka-Kaisers Tupac Inca Yupanqui, 50 Jahre bevor die Konquistadoren in die Region kamen.
Die Kosmogonie der Chimú umfasste mehrere Gottheiten, doch die Hauptverehrung galt dem Mond (im Gegensatz zu den Inkas, die die Sonne verehrten). Die Chimú-Keramik wurde von der Mochica- und der Lambayeque-Kultur beeinflusst und zeichnet sich durch eine meist schwarz gefärbte Produktion aus, bei der Formen für Haushaltsgefäße, aber auch für zeremonielle Gegenstände und andere Opfergefäße verwendet wurden.

Ref: 4H9QQEQ3OG